27. Februar 2025
Roman
Hardcover mit Schutzumschlag
22,00 € (D) / 22,70 € (A)
ISBN: 978-3492073356
Das Echo der Moore
Ein einfühlsamer Roman über Entfremdung und Versöhnung zwischen zwei Schwestern
Nach Jahren der Abwesenheit kehrt die Biologin Theresa Radinger für eine Forschungsarbeit in ihre Heimat im Bayerischen Wald zurück. Neben der Vielfalt der Moore warten dort auch lange verschüttete Konflikte auf sie. Nach wie vor hadert Theresa mit einer schwerwiegenden Entscheidung, die sie nach dem frühen Tod ihres Bruders getroffen hat. Sie widmete sich der Wissenschaft und blieb kinderlos, wird nun allerdings mit dem perfekten Familienleben ihrer Zwillingsschwester konfrontiert. In der Abgeschiedenheit der Moore sucht Theresa Trost und findet in der Freundschaft mit ihrem Neffen neuen Mut. Doch durch die Konfrontation mit Unausgesprochenem erwacht in ihr immer mehr auch der Wunsch nach einer Aussprache mit ihrer Schwester …
Eine Schwesterngeschichte über die vielen Schattierungen von Wahrheit, so eindringlich wie Jarka Kubsova und so ergreifend wie Ewald Arenz.
Inspiration
Den "unwirtlichen, siedlungsfeindlichen Nordwald" hat man den Bayerischen Wald mit seinen sumpfigen Tälern und dem rauen Klima früher genannt. Die Winter in dieser Region waren lang, die Böden mager und die Ernten karg. Die Moore, die sich über Jahrtausende hinweg über dieser urtümlichen Landschaft gebildet haben, sind mit ihren dichten Nebelschwaden und dem oft säuerlichem Fäulnisgeruch seit jeher der Schauplatz für gruselige Geschichten und Legenden.
Auch ich habe mir mit Freundinnen und Freunden als Kind und Jugendliche bei Wanderungen oder Schulausflügen in den Bayerischen Wald Geschichten über versunkene Städte, polternde Geister und Moorleichen erzählt und den Grusel genossen. Vor allem in den letzten Jahren sind Moore jedoch aus ganz anderen Gründen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Sie leisten einen unersetzlichen Beitrag zum Klimaschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt. Moortypen wie Perlmuttfalter, Spirken, Sumpfveilchen, Sonnentau und Waldschnepfen erfüllen Moore und die angrenzenden Feuchtgebiete mit Leben, Farben und Vielfalt.
Dieser scheinbare Wiederspruch hat mich fasziniert. Je nach Blickwinkel kann man Moore als lebensfeindlich und lebensbejahend wahrnehmen, als wunderschön oder gruselig.
Doch Moore sind nicht nur wichtig für unsere Zukunft, sie bieten auch einen Blick in die Vergangenheit. In einigen Mooren des Bayerischen Waldes wächst die Torfschicht seit etwa 13.500 Jahren. In ihr eingeschlossen und für die Ewigkeit konserviert sind Samenkörner, Pollen und Belege menschlicher Bewirtschaftung. Moore vergessen nicht, und je länger ich mich mit ihnen beschäftigt habe, desto mehr haben sie mich in ihren Bann gezogen.
Inspiriert von der Vielfalt im Moor wollte ich eine Geschichte erzählen, die auch in ihren Figuren und der Handlung Widersprüche vereint und zeigt, wie Vergangenes mitbestimmt, wer man heute ist.
ECHO DER MOORE ist die Geschichte einer Familie, deren Mitglieder sich gegenseitig wehtun, obwohl sie aus ihrem Blickwinkel nur das einzig möglich Richtige tun. Aber es ist auch eine Geschichte, die zeigt, wie Annäherung und Versöhnung möglich ist, wenn man bereit ist, aufeinander zuzugehen und die Sichtweise der anderen zuzulassen. Kurz: Es ist eine Geschichte über die Dinge, die wir uns trotz Liebe antun, aber vor allem über die Dinge, die wir einander aus Liebe verzeihen.